Gefährdung und Schutz der digitalen Identität im Internet

„Anleitung zur digitalen Exekution!“

Dies ist das Thema eines Vortrags von Herrn Betriebswirt (FH) Ernst Schulten, zu dem die Schule  eingeladen hat und der vom Förderverein anteilig mit finanziert worden war. Der Referent, Herr Ernst Schulten, ist Lehrbeauftragter für Social Media an der  Hochschule Aschaffenburg. In seinem sehr kurzweiligen und durchaus amüsanten Vortrag zeigte er auf eindrucksvolle, aber auch erschreckende Art und Weise auf, welchen Gefahren wir uns im Internet aufgrund von Unwissenheit und aber auch Sorglosigkeit, Tag für Tag aussetzen und, ohne dass wir dies bewusst tun, allmählich immer mehr Details über unser Leben preisgeben.

Zunächst zählt er eine Reihe von Gadgets auf, die jedem von uns mehr oder weniger bekannt sind: Alexa, Hausautomatisierung, Googlebrille, Implantables wie die Googlelinse, Google Street View, das mittlerweile viele Gesichter gar nicht mehr verpixelt oder die Puppe „Cayla“, die mittlerweile von der Bundesnetzagentur zur „verbotenen Sendeanlage“ deklariert wurde.

Online ist jedem Facebook bekannt. Facebook erhält z.B. Informationen über uns über die Likebuttons oder Cookies, welche dann an andere zu Werbezwecken weitergegeben werden.

Doch nicht nur die Werbebranche nutzt diese Informationen, sondern auch die Wirtschaft und so können Spuren, die wir im Netz hinterlassen, dazu führen, dass man z.B. einen Kredit leichter oder schwerer als jemand anderes bekommt oder einem eine Arbeitsstelle verwehrt bleibt, weil all diese Spuren ausgewertet und entsprechend genutzt werden können.

Noch etwas zum Thema Informationen: Anscheinend werden sehr häufig PCs auf Wertstoffhöfen entsorgt ohne dass zuvor die Festplatte entfernt wurde! Ein gefundenes Fressen, um sehr viele Informationen von jemandem zu erhalten!
Was passiert, wenn wir im Netz einkaufen? Die meisten werden Google als Suchmaschine benutzen.

Sobald wir eine Seite aufrufen, geht dies –von uns nicht bemerkt- an sog. Tracker weiter und innerhalb kurzer Zeit werden wir von ein-, zwei-, dreihundert Trackern beobachtet und Informationen ausgewertet. Auch wird registriert, über welchen Browser man im Netz unterwegs ist und so ist z.B. ein Paar Schuhe, gesucht über einen bekannten Browser, teurer als dieselben Schuhe gesucht über einen unbekannten Browser. Herr Schulten hat noch einige Beispiele mehr anschaulich demonstriert.

Die Frage war nun, was kann man dagegen tun?

Bezogen auf die Suchmaschine rät er, dass man unbekannte Suchmaschinen nutzt, wie z.B. DuckDuckGo, welches eine Suchmaschine ist, die keine persönlichen Informationen sammelt. Vor allem, wenn man Informationen sucht, die einen persönlich betreffen, sollte man dies nicht über Google tun.

Schützen kann man sich ebenfalls, indem man an seinem Gerät sog. Add-ons aktiviert. Welche das genau sind, lesen Sie bitte auf der Homepage von Herrn Schulten unter „Werkzeugkoffer“ nach.

www.webhygiene.de

Dort finden Sie auch das ausgeteilte Infoblatt „Sicher durch Webhygiene – Die 10 Regeln der Webhygiene“.
Auf unsere Kinder bezogen, rät er vor allem die Handys entsprechend einzurichten, da Kinder hauptsächlich damit im Netz unterwegs sind.

Auch WhatsApp wurde thematisiert. Die Privatsphäre wird dort in keinster Weise gewahrt. Für wenig Geld gibt es Geräte, die es einem möglich machen den Chatverlauf anderer zu verfolgen! Dabei gibt es durchaus günstige Alternativen, wie z.B. das Schweizer Pendant zu WhatsApp „Threema“, welches es für einmalig 2,99€ zu kaufen gibt.

Wünschenswert wäre es nun, wenn sich Familien jetzt zusammensetzen und gemeinsam anhand der Links, die auf webhygiene.de aufgeführt sind,versuchen, ihre PCs und Handys so einzurichten, dass unsere Privatsphäre deutlich besser geschützt ist, als es bei den meisten von uns bislang ist.

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